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Attila Menesi:
Gegebenheiten

Die alte Wand der Liget Galéria ist mit Spanplatten verkleidet, die auf der Rückseite mit Hilfe eines Gerüsts aus Holzleisten stabilisiert sind. Die Platten umkleiden sämtliche Gegebenheiten des Raums: die Tür zu den Abseiten, den Wandschrank für die Sicherungen, die Abdeckung der ehemaligen Heizungsnische, das kleine Wandstück zwischen Eingangstür und Fenster. Durch sie ergaben sich sogar neue räumliche Situationen, wie der zusätzliche Staukasten über dem Sicherungsschrank. Die Ecken des Raums sind mit Rahmenleisten beschlagen, ebenso die Verkleidung der Nische, aus der die Heizung ausgebaut worden war .

Die Abmessungen der Platten bestimmten einerseits die handelsüblichen Größen, andererseits die einflügelige Eingangstür, durch die hindurch die Anlieferung abgewickelt werden mußte. An dem Gerüst aus Holzleisten wurden die Wandverkleidungselemente mit Nägeln befestigt. Die an den Stoßkanten auftretenden Lücken ließen sich mit Klebeband überbrücken, später geschahen Korrekturen mit Füllmaterial. Stromquellen auf der alten Wand übertrug man auf die neue durch Anstückeln und Anmontieren weiterer Steckdosen. Der Anstrich der Wandvertäfelung wurde gewöhnlich in weißer Dispersionsfarbe ausgeführt.

Gegenüber dem Eingang liegt die Hauptwand, die aus fünf breitformatigen Platten, der Verkleidung der ehemaligen Heizungsnische und einer für den oberen Bereich zugeschnittenen Verblendung besteht, auf der Steckdosen und Bilderhängeleisten angebracht sind. Um sie zu bewegen, sind entsprechend ihrer Größe für vier der Platten ein Mensch und für zwei Wandelemente zwei Leute vonnöten.

Als wir die Tafeln abnahmen, ließen sich Arbeitsspuren unseres Werkzeugs und Fingerabdrücke nicht vermeiden. Außerdem kamen Nagellöcher zum Vorschein sowie die originale Oberflächenbeschaffenheit an den Stoßkanten und dort, wo wir die Rahmenleisten abbauten. Die Farbschichten brachen an manchen Stellen auf, an anderen Stellen hätte man sie sogar abziehen können. Auch der Ort, an dem zuvor der untere Rand der Platten durch Fußbodenleisten aus PVC überdeckt war, wurde gut sichtbar. Auf den Rückseiten der Wandverkleidungselemente bröckelte das Material an den Befestigungspunkten aus und wurde löchrig.

Beim Abbau der Platten gelangten die einzelnen Teile an zufällige Orte, die sich ständig änderten, da immer wieder Platz gemacht werden mußte. Innerhalb dieser Situationen entwickelten wir für die Platten Anordnungen, in denen sie neue Verwendungen fanden. Mir kam in den Sinn, daß das Ganze so ist, wie wenn ich meinen Arbeitstisch aufräume.